Corporate Language Headspace

Apps zum Meditieren gibt es viele. Doch keine ist so angesagt wie Headspace. Ein Grund dafür: die Unternehmenssprache.

Meditieren ist für mich wie Singen im Chor. Beides würde ich gern können und habe es mangels Begabung nie gelernt . Zumindest beim Meditieren sehe ich eine Chance, dass ich mein Ziel demnächst doch erreiche. Denn jetzt gibt es die Headspace-App.

 

Corporate Language: Der Zielgruppe muss sie zusagen

Seine Gründer Andy Puddicombe  und Rich Pierson vermarkten Headspace als Fitness-Studio fürs Gehirn. Mir sagt diese Analogie: Hier bin ich richtig. Denn meine Gedanken kreisen lieber um das nächste Projekt als um meinen Atem. Und ich käme gern ohne Lotossitz und Om in den Genuss von Alphawellen.

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Die Headspace-Unternehmenssprache zahlt auf den wichtigsten Insight der Zielgruppe ein: entspannt einen freien Kopf bekommen

Damit gehöre ich genau zu der Zielgruppe, die Headspace ansprechen will: Skeptiker und Pragmatiker, die effizient entspannen möchten.

Sie unterstützt die Headspace-App mit geführten Meditationen. 10 davon gibt es kostenlos zum Ausprobieren, danach kann man ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Für Headspace heißt das: Die Marke braucht eine Unternehmenskommunikation, die Interessierte zum Weitermachen bewegt.

 

Tone of Voice: „Unsere Sprache muss auf die Headspace-Vision einzahlen“

Andy Puddicombe macht kein Hehl daraus, dass seine Zielgruppe schwer erreichbar ist: „Wirklich störrisch. Andererseits ist genau das super. Weil unser Publikum so kritisch ist, muss unsere Sprache auf die Headspace-Vision einzahlen.“

Tatsächlich ist die Sprache – der Tone of Voice – bei Headspace ein Dreh- und Angelpunkt für den Unternehmenserfolg:

  • mündlich in den geführten Meditationen. Mit seiner lockeren Sprechweise erzeugt Puddicombe, die „Stimme“ des Unternehmens, eine moderne, chillige Atmosphäre.
  • schriftlich auf der Website, im Blog und in den E-Mail-Newslettern. Alle Headspace-Texte liefern auf unkomplizierte Art fundierte Informationen. Und das konsistent über alle Kanäle hinweg.

Headspace zeigt: Auch KMUs profitieren von einer wiedererkennbaren Markensprache

Headspace ist bei allem Erfolg ein Start-up mit weit unter 100 Mitarbeitern. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen und Einzel-Selbständige können sich daher von der Headspace-Kommunikationsstrategie abschauen: Sprache verkauft. Und lohnt sich auch im KMU.

 

Die Headspace-Textanalyse

Die Headspace-Textanalyse ergibt: Headspace schreibt und spricht glaubwürdig, unkompliziert, behutsam, undogmatisch und nachprüfbar.

Diese Botschaften werden auf zweifache Weise vermittelt: Erstens: durch das, was Headspace sagt – den Corporate Content. Und zweitens: durch die Art, wie es gesagt wird – die Corporate Language. Beides gehört zusammen und kann nicht voneinander getrennt werden.

 

#Sprachwert 1: Glaubwürdig

Für die Glaubwürdigkeit von Headspace bürgt die Lebensgeschichte von Co-Gründer Andy Puddicombe:

Andy kommt aus Bristol, hat Sportwissenschaften studiert, zehn Jahre als buddhistischer Mönch in Tibet meditiert und in London eine Akrobatikausbildung gemacht. 2010 gründete er Headspace App und wurde damit in kurzer Zeit zum Millionär. Seine Unternehmer-Story weckt Aufmerksamkeit und suggeriert Kompetenz. Entsprechend häufig erzählen Medien und Presse sie nach.

Extraplus: Eine gute Story ist einzigartig und lässt sich von Nachahmern kaum kopieren.

 

#Sprachwert 2: Unkompliziert

Unkompliziertheit ist bei Headspace eines der wichtigsten Nutzenversprechen : „Headspace is meditation made simple.”

Entsprechend klingt auch die Headspace-Sprache einfach und direkt: kurze Worte, klare Sätze, übersichtliche Leseeinheiten, einprägsame Parallelismen. Auch das Wording transportiert Einfachheit: simple, gently, a little time, a small change, anytime, anywhere.

Als besonders angenehm empfinde ich es, dass Durchhänger und Schwierigkeiten offen angesprochen und als normal erklärt werden: “Don’t worry if you miss a day – like everything new it takes a while to find your way into a routine.”

 

#Sprachwert 3: Behutsam

Headspace-Anhänger heben die ruhige Stimme hervor, mit der Andy die Meditierenden bei den geführten Meditationen an die Hand nimmt.

Auch in der schriftlichen Kommunikation vermeidet Headspace jede Art von Druck. Den üblichen Aufforderungs-Stil („Get started today!“) ergänzen Formulierungen der feinen englischen Art: “Why not get started today?” Oder „Consider getting started today.“

Zum behutsamen Tonfall passt der leise Humor, der Zweifel augenzwinkernd besänftigt:

“It’s not a huge time commitment, you don’t need to squeeze yourself into leggings or show up for a class, and you don’t have to abstain from burritos or chocolate (in fact, if you try mindful eating, you might eat less of them, and enjoy them more).”

 

#Sprachwert 4: Undogmatisch

Ob geführte Meditation oder E-Mail-Newsletter: Headspace verzichtet konsequent auf Wörter, die esoterisch klingen. Nicht ein einziges Mal bin ich bei der Textanalyse auf Vokabeln wie Zen, spirituell, Mantra oder Lebensenergie gestoßen. Häufig fallen dagegen  Begriffe, die einen attraktiven Lebensstil versprechen: calm, clarity, happy, healthy, enjoyable, creative.

 

#Sprachwert 5: Nachprüfbar

Die Kernzielgruppe von Headspace sind Leistungsträger, die sich ihre Meinung gern selbst bilden. Headspace kommuniziert daher sehr klar den Nutzen und Mehrwert des Meditierens.

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Headspace-Unternehmenssprache: Dichte Nutzenkommunikation

Wichtiger noch: Headspace erklärt physiologische Zusammenhänge und untermauert schöne Versprechungen durch Studien. Das nimmt Skeptikern den Wind aus den Segeln.

 

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Suggerieren Seriosität: Fachbegriffe und Fußnoten

 

Schreibtipp: Bei Hintergrundinformationen sind die Texte und Sätze oft etwas länger und manchmal fällt ein medizinischer Fachbegriff. Der Leser entnimmt dem Tonfall: Was Headspace behauptet, hat Substanz und ist nachprüfbar.

Headspace hat seine unverwechselbare Sprache gefunden. Und Sie? Wie unterstützt Ihre Kommunikation Ihren Unternehmenserfolg?

 

 

Alle Screenshots sind www.headspace.com entnommen.